Mit der Kommunikation ist es schon so eine Sache. Zu Anbeginn der Zeit informierten sich die Höhlenmenschen noch über Krickelkrackel-Zeichnungen an den Wänden ihrer Behausungen, 6000v. Chr. trommelten die Afrikaner was das Zeug hielt und die Chinesen entlang der chinesischen Mauer sowie die Indianer hatten es da eher mit Rauchzeichen durch Deckengewedel während im 12. Jahrhundert dann die ersten Brieftauben über die Lande flogen. Die verbale Kommunikation begann hingegen erst um 1860 herum mit der Erfindung des Fernsprechapparates. Seit 1946 existieren Mobilfunktelefone und glücklicherweise sind diese heute nicht mehr 37 Kilo schwer….. Mit dem Internet wurde die Kommunikation nochmal revolutioniert. Und dank Web 2.0 ist der Austausch allgegenwärtig.
Kommunikation findet zu jeder Sekunde statt
Noch nie wurde soviel kommuniziert wie heute. Man ist zu jeder Zeit an jedem Ort erreichbar. Die Technik macht’s möglich, speziell die Social Networks. Man steht in einer Dauerverbindung zu seinen Freunden und kann ihren Alltag, ihr Leben, einfach alles was sie teilen mitverfolgen. Oft begrüßt man sich bei Chats schon nicht mal mehr mit “Hallo”, da man innerhalb der Dauerkommunikation nicht mehr das Gefühl eines “jetzt begegne ich diesem Menschen und muss ihn begrüßen” hat. Selbst wenn man nicht direkt miteinander schreibt, so nimmt man doch Anteil am Leben des Anderen. Man fühlt sich involviert, freut sich mit, leidet mit, man ist ein Teil des Leben des Anderen ohne aktiv vor Ort zu sein.
Freundschaften pflegen ist leichter geworden
Durch die ständige Dauerkommunikation und dem Verfolgen des Leben des Anderen online, ist es leichter geworden Freundschaften zu pflegen, vor allem über weitere Entfernungen hinweg. Das Gefühl des “Wir haben uns aber lange nicht gesehen”, tritt nicht mehr so stark in Erscheinung wie es noch zu Zeiten vor dem Internet war. Doch ist es auch verlockend viel Zeit im Social Network z.b. Facebook zu verbringen und die Leben der Freunde zu beobachten und mit ihnen zu schreiben oder zu sprechen. Schnell sind 3 Stunden vergangen und man fragt sich wo die Zeit geblieben ist.
Mehr Quality Time
Mittlerweile melden sich immer mehr Menschen von Facebook ab um mehr Quality Time in ihrem Leben zu haben. Sie wollen wieder mehr den echten / realen Kontakt statt der Onlinezeit. Ich kann diesen Gedanken nachvollziehen, doch muss ich gestehen, wozu dann abmelden? Ich bin doch Einteiler meiner Zeit und wähle die Art der Kommunikation. Ich entscheide doch ob ich zum Telefonhörer greife, einen Brief schreibe oder mich bei Facebook einlogge und chatte. Warum soll ich mir die Möglichkeit der schnellen und unmittelbaren Kommunikation nehmen?
Stell Dir vor Dein bester Freund meldet sich von Facebook ab
Für mich ist Facebook ein sehr häufig genutztes Mittel der Kommunikation geworden. Mit meinen besten Freunden stehe ich im Dauerkontakt. Täglich schreiben wir miteinander, lesen was der Andere macht und tauschen uns aus. Es muss dabei nicht mal ein 3 Stunden Dauerchat sein sondern manchmal sind es nur kurze Fragen, ein kurzes Brainstorming oder eine lustige Anekdote die man einander erzählt. Obwohl einige meiner Freunde nicht in der selben Stadt wie ich wohnen, fühle ich mich ihnen aufgrund der ständigen Kommunikation sehr nah. Wenn ich mir nun vorstelle genau einer dieser Freunde meldet sich plötzlich von Facebook ab, würde mir plötzlich etwas fehlen und ich wäre traurig.
Durchaus, die Freundschaft würde bestehen bleiben, ohne Frage. Es gibt genügend andere Wege der Kommunikation, die man nutzen kann, doch ein sehr gängiges Mittel und auch bequemer Weg würde wegfallen. Ich glaube durchaus, dass der Freund einem dann schnell fehlen würde. Man erfährt weniger aus dem Leben des Anderen, es ist nicht mehr so unmittelbar wie vorher, der Andere ist nicht mehr so allgegenwärtig. Die Gefahr wäre groß, dass die Tiefe der Freundschaft bei Vielen mit der Zeit nachlassen würde, vor allem wenn man weit voneinander entfernt lebt.
Bewusster Umgang mit Social Networks
Ich denke sich von Facebook und Co. abzumelden, weil man mehr in der “Offline-Welt” verbringen möchte, ist nur für die Menschen wirklich notwendig, die eine Art Suchtfaktor entwickelt haben und nicht willensstark genug sind, ihre Zeit wirklich frei einzuteilen. Für mich käme eine Abmeldung aus diesem Grunde niemals in Betracht. Ich nutze Facebook sehr häufig um mich offline zu verabreden, gerade wenn man sich mit mehreren Menschen zeitgleich treffen will um als Gruppe etwas zu unternehmen, ist Facebook sehr praktisch. Durchaus möchte ich festhalten, dass ich dank Facebook sogar mehr denn je rausgehe und Bekannte und Freunde treffe.
Ich denke nicht dass Facebook und Co. der Grund ist, wieso Menschen das Gefühl haben, dass die Social Networks ihnen Quality Time im Leben stehlen. Ich denke eher, dass der Umgang mit den sozialen Netzen ausschlaggebend dafür ist. Wer selbige, wie früher das Telefon, zum Verabreden und zur Freundschaftspflege nutzt, der wird feststellen, dass es sehr bereichernd sein kann und wird nie das Gefühl haben, dass es nur ein leerer Zeitfresser ohne Substanz ist.
Wie ist Eure Meinung dazu?
Ich bin sehr auf Eure Meinung zu dem Thema gespannt und freue mich über Eure Kommentare.
Ich sehe das mit dem Nutzen von FB genau wie du und bin der Meinung, dass es nicht zur Zeitfalle sondern zur Bereicherung wird, wenn man damit vernünftig umgeht. Damit meine ich, dass man trotz social media Herr seiner Zeit und seines Lebens bleiben sollte. Insofern besteht auch keine Veranlassung, sich abzumelden. Wenn jemand von meinen Freunden das tut, fände ich es schade, weil die Erreichbarkeit nun eingeschränkt ist, würde es aber nicht persönlich nehmen.
Ich nutze FB hauptsächlich zum chatten und um so mit Leuten in Kontakt zu bleiben, zudenen dieser sonst verloren gehen würde. (Natürlich auch als Blog-Werbeplattform um den einen oder anderen Leser abzugreifen, aber das zählt hier nicht.) Allerdings sehe ich (auf FB) genügend Leute, die dort viel, viel mehr Zeit verbringen und denen etwas mehr von dieser komischen, mysteriösen App namens „RealLife“, von der ein paar Leute reden, aber die man weder bei FB, noch im Android Play-Store findet, ganz gut tun würde.
Viele meiner Freunde haben sich von Facebook abgemeldet. Sicher war Zeit auch ein Faktor. Wenn man die eine oder andere Stunde zuviel dort verbringt, oder irgendwelche Facebook-Spielchen daddelt, kann schon etwas verloren gehen.
Der Hauptgrund bei fast allen war aber, dass Daten sammeln von Facebook. Als das eine große Welle geschlagen hat, haben sich viele kurzerhand abgemeldet. Auch wenn das vorher schon bekannt war. Der Zeitfaktor kam dann halt noch zusätzlich dazu.
Der Kontakt zu ihnen, ist seit dem aber tatsächlich weniger geworden.